Green Day: Saviors – Albumreview

Green Day Credit Alice Baxley

Green Day, die erfolgreichste Punkrock-Band der Welt klingt noch immer nach Dosenbier und Ätschibätschi. Zum Glück.

Auf der großen Stadion-Tour, die Ende Mai startet, werden Green Day die beiden Alben “American Idiot” und “Dookie” in voller Länge spielen. Ihre beiden größten kommerziellen Erfolge also, die zudem ihr 30-jähriges bzw. 20-jähriges Jubiläum feiern. Was insofern eine Besonderheit ist, als dass das Trio just mit „Saviors“ eine neue Platte auf den Markt wirft. Ganz sicher werden auch daraus viele Songs zu hören sein.

Es tut richtig gut

Green Day Saviors Cover Reprise Records

Denn das Material der neuen Platte ist

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wie für die Bühne gemacht. Billie Joe Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool klingen so draufgängerisch, dass man kaum glauben mag, dass die Band schon über 35 Jahre in den Knochen hat. So viel Rotznasig- und Ätschibätschigkeit war überhaupt von niemandem mehr zu hören in den letzten Jahren. Und was soll man sagen? Es tut richtig, richtig gut. Dabei erfinden Green Day sich zu keiner Sekunde neu. Im Gegenteil erinnern zahlreiche Passagen an frühere Songs, so wie der Opener „The American Dream I Killing Me“ an „American Idiot“ oder „Goodnight Adeline“ an den „Boulevard Of Broken Dreams“.

Unverkennbar Green Day

15 Songs umfasst das Album bei einer Spielzeit von etwas über einer Stunde. Armstrong, dessen Stimme unverändert jugendlich klingt, führt durch Themen wie die gespaltene Gesellschaft, Liebe in Zeiten des Kalten Krieges und Kapitalismuskritik. Musikalisch ist alles unverkennbar Green Day: Die Powerchords, die Mitgröhlrefrains, das hohe Energielevel. Gerade letzteres ist dem Trio ein hohes Anliegen, wie sie der WELT verrieten: „Auch wenn wir zwischenzeitlich mal ein bisschen experimentiert haben, versuchten wir immer, das Energielevel hochzuhalten. Ich liebe schnellen Punk-Rock. Das ist nun mal mein Lieblings-Sound: „Blitzkrieg Bop“ von den Ramones, immer wieder und immer wieder ein bisschen anders. Das ist nach wie vor unser Fundament, auf dem wir dann manchmal noch etwas anderes hochziehen, Stadion-Rock-Songs wie beispielsweise die neuen Lieder „Fancy Sauce“ oder „Saviors“, die etwas üppiger klingen.“

Der Green-Day-Größenwahn

Stimmt. Green Day klingen auf diesem Album nach großen Stadien, nach XXL-Konzerten, nach Größenwahn. Was durchaus als Auszeichnung gemeint ist. Denn gleichzeitig animieren sie zu Trotzigkeit und Aktionismus. Dieses Material hier muss sich jedenfalls kein bißchen hinter „Dookie“ und „American Idiot“ verstecken.

„Saviors“ von Green Day erscheint am 19.01.2024 bei Reprise / Warner Music. (Beitragsbild von Alice Baxley)

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